Vinyasa Yoga

Durch meine regelmäßige Unterrichtspraxis habe ich in den letzten 15 Jahren einen eigenen Vinyasa-Stil entwickelt. Die Stunden bestehen aus gut durchdachten und aufgebauten Sequenzen, die durch fließende Übergänge geprägt sind. Das Praxis-Wissen aus vielen verschiedenen Körpertechniken und -methoden, mit denen ich als Tänzerin in Kontakt gekommen ist und fundierte anatomische Kenntnisse sind wichtige Bestandteile der Klasse.

In meiner Vinyasa Yoga Klasse werden Sonnengrüße fließend mit den - manchmal auch herausfordernden - Asanas (Positionen) verbunden. Die Asanas basieren größtenteils auf der Ashtanga-Methode, aber auch Einflüsse aus anderen Stilen prägen den Unterricht. Die Einheiten haben wechselnde Schwerpunkte wie Vor- oder Rückwärtsbeugen, Rotationen der Wirbelsäule, Öffnungen im Schulter- und Hüftgelenk, Lateralstabilisierung usw. Dadurch entsteht ein abwechslungsreicher Unterricht, der den Praktizierenden viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet. Als schöne Herausforderungen geben Armbalancen direktes Feedback über unsere körperinternen Verbindungen. Umkehrstellungen wie der Kopfstand (sirsasana) oder Schulterstand (salamba sarvangasana) gehören vor dem entspannenden Abschluss ebenfalls zum Repertoire. Insgesamt gewinnt der Praktizierende an Kraft, Flexibilität, Geschmeidigkeit und ein besseres Gleichgewicht.

 

Yoga ist für mich Meditation in Bewegung, bei der wir unserem Körper Achtsamkeit und Wohlwollen entgegen bringt. Der Ausgangspunkt ist Ujjayi-Pranayama, eine spezielle Form der Atmung, die im Yoga zum Einsatz kommt. Durch die Verengung der Stimmritze wird der Atem verlängert, so dass der Atem und die Bewegung eine Einheit bilden und synchronisiert miteinander ausgeführt werden können. Die Atmung bringt den Praktizierenden in den gegenwärtigen Moment und beruhigt rastlose Gedanken. Man erfährt dadurch innere Ruhe und Ausgeglichenheit, was einen starken regenerativen Effekt auf unsere mentale Verfassung hat.

 

Durch meine Ausbildung zum KMI Practicioner, die auf dem muskulär-faszialen Körpersystem beruht, ist es mir ein besonderes Anliegen den Körper in seiner Ganzheit zu erfassen. Ich möchte die Yoga-Praktizierenden zu einer körperlich gut ausgerichteten und ihrer individuellen Anatomie entsprechenden Position und Bewegung führen. Je mehr Verständnis und Einsichten wir über unsere Faszien haben, desto mehr gelangen wir zu körperlicher Weichheit, Länge und inneren Raum. 

Um die Yoga-Praktizierenden bei einer körperlich artikulierten Ausrichtung zu unterstützen, ist Hands-on eine gängige Methode. Dabei gehe ich nicht davon aus, dass der Praktizierende in eine Position hinein gebogen, gezogen oder geschoben wird, sondern dass zwei intelligente Systeme miteinander in Kommunikation treten. Durch verbale Korrekturen sowie gezielte Berührungen bringe ich den Praktizierenden in den Asanas zu mehr Weichheit, Ausrichtung, Bodenhaftung, inneren Raum, Verbindung, Leichtigkeit und Stabilität. Sogar mentale, in unseren Faszien gespeicherte Erinnerungen, können wir durch ein behutsames Training auflöst werden. Ziel ist die Innenwahrnehmung zu vergrößern, die körperlichen Möglichkeiten zu erweitern sowie die eigenen Grenzen zu erkennen und mit Respekt zu behandeln; ein integrierter Körper mit einem frei fließenden Atem!